Auszubildender des Monats März erlernt echten Traditionsberuf des Ruhr-Handwerks: den Metallbau
Ehlert: Jeremy Lambach findet schon jetzt jederzeit den Weg ans Ziel
Der „Lehrling des Monats“ März 2024 Jeremy Lambach kann mit Filigranwerkzeug wie Pinzette und Feile umgehen, aber auch mit dem Zuschlaghammer.
Seit seinen Jugendtagen hat jedoch vor allem ein Stahlprodukt den heute 21-Jährigen fasziniert: Messer in allen Erscheinungsformen. Heute fesselt den Auszubildenden zum Metallbauer in der Fachrichtung Konstruktionstechnik im 3. Lehrjahr an den Arbeitsprojekten in seinem Ausbildungsunternehmen vor allem das permanent Neue und Überraschende, an dem er sein schnell anwachsendes Können ausprobieren kann.
Speziell ein Tätigkeitsschwerpunkt seines Arbeitgebers Metallgestaltung Stratmann GmbH, die Restauration von historischen Metallobjekten und -Konstruktionen, hat es dem anstelligen Junghandwerker angetan; hier auf unerwartete Herausforderungen zu stoßen, ist geradezu typisches Merkmal der Aufarbeitungsaufträge, die in der Kupfermühle in Nierenhof, dem stilgerechten Firmensitz im Essener Süden, anlanden. Zuletzt bot der extrem unterschiedliche Erhaltungszustand einer 120 Jahre alten eisernen Kirchenumzäunung in Hückeswagen reizvolle Schwierigkeiten in Hülle und Fülle – von massivstem Rostfraß unter unverdächtigem Lack über das aufwändige Auf-Maß-Bringen der angegriffenen Füllstäbe mit neuem Baustahl bis hin zum Fügen neuer Nieten – „spannend, weil alles am Ende ein gleichmäßiges Bild abgeben musste!“
Unerwartet können die Bedingungen bei Restaurationsarbeiten auch aufgrund der örtlichen Gegebenheiten sein: So hatte Jeremy ́s Tagwerk an historischen Balkongittern am Schloss Münster nicht nur in 25 Meter lichter Höhe stattzufinden – sondern plötzlich auch vor Publikum: staunenden Studierenden aus dem Universitätsgebäude – kein Problem für den coolen Metallbauer in spe. Anspruchsvoll bleiben die Arbeitsprozesse im umfassenden Tätigkeitsspektrum einer modernen Schmiede trotz Hebezeug-Hilfen und ausgeprägtem Arbeitsschutz immer: Denn autarkes Arbeiten an Details wechseln sich ab mit Einsätzen in einer Prozesskette im Team, so auf Montage und beim Transport, physisch anspruchsvolle Aufgaben – etwa das Druckumformen von hocherhitztem Metall – folgen auf tasks, die feines Handling erfordern – etwa am WIG-Schweißgerät, um mittels eines Lichtbogens extrem akkurate Verbindungen herzustellen. Ein Verfahren, das Jeremy noch vor wenigen Wochen selbst anwandte, um filigrane Zierblätter mittels Messing an ein barockes Eisengeländer anzubringen – „so schonend und präzis, dass das alte Eisen nicht gestresst wird“, wie Jeremy Lambach am Mittwoch bei einem Pressetermin aus Anlass der Überreichung der Auszeichnungsurkunde und einer Uhr in den blau-roten Farben der bundesweiten Imagekampagne des Handwerks verriet – übrigens in Anwesenheit von Bürgermeisterin Julia Jacob, die der exzellenten Nachwuchskraft im Namen der Ruhrmetropole persönlich gratulierte.
„Jeremy Lambach zeigt tiefes Interesse an allen Facetten seines vielschichtigen Produktionsberufs, und hat sich früh ein entsprechend breites Verständnis und Können im Umgang mit allen Werkzeugen und Verfahrensweisen erarbeitet,“ würdigte Kammerpräsident Andreas Ehlert die „selten aufgeweckte“ Nachwuchspersönlichkeit. „Jeremy ist bereits jetzt in der Lage, jederzeit den Weg zum Ziel zu finden!“ – Kreishandwerksmeister Martin van Beek hob eine andere Leistungs- Facette hervor, die „pädagogische“ Ader des Pferdenarrs und Freizeit-Aktiven in der Sportart Historisches Fechten: „Jeremy Lambach hat bereits mehr als einmal überzeugende Auftritte bei Bühnengesprächen der Essener Ausbildungsoffensive und auf Berufsorientierungstagen an Schulen der Stadt hingelegt.“ Dieses Kapital will Jeremy Lambach, nach seinen eigenen beruflichen Zukunftsvorstellungen befragt, vor allem zum Tragen bringen: „Mein nächster Qualifizierungsschritt darf gerne ins Lehramt an einem Berufskolleg münden – natürlich im Metallbau!“
Handwerkskammer Düsseldorf
Pressesprecher: Alexander Konrad M.A.