Neujahrsempfänge der Kreishandwerkerschaft Essen sind mittlerweile bekannt für ihre prominenten Besucher, wie die NRW-Minister Karl-Josef Laumann, Herbert Reul oder Hendrik Wüst oder wie der FDP Bundesvorsitzende und heutigen Bundesfinanzminister Christian Lindner.
Nun also dessen Parteikollege Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann.
In seinem halbstündigen Vortrag berichtete der gebürtige Gelsenkirchener von ersten Erfolgen beim Bürokratieabbau durch das Bürokratieentlastungsgesetz. Dieses entlaste die Wirtschaft um drei Milliarden Euro, so Buschmann.
„Ich bin nicht angetreten, um Sonntagsreden zu halten, sondern um messbar beim Bürokratieabbau voranzukommen“, versicherte er vor den Vertretern aus Essener Handwerk und Stadtgesellschaft.
Bürokratieabbau hatte auch Kreishandwerksmeister Martin van Beek in seiner gewohnt launigen und kurzweiligen Begrüßung gefordert. „Wenn Sie mehr Zeit mit Vorschriften, Dokumentationen und Firlefanz verbringen müssen, als mit Handwerk, dann sitzt der Frust tief. Der Anerkennung des Problems müssen jetzt auch Taten folgen!“
Weitere Themen, zu denen auch Oberbürgermeister Thomas Kufen Stellung nahm, waren der andauernde russische Angriffskrieg, die Inflation, die Gefährdung der Demokratie durch Extremisten unterschiedlicher Couleur und der bröckelnde Zusammenhalt der Gesellschaft. „Wenn sich Gefühl breitmacht, wir sind auf einem sinkenden Schiff, dann fahren alle die Ellbogen aus“, warnte Buschmann. Es müsse sich wieder ein Geist durchsetzen, der sagt: „Ja, wir haben Probleme, aber wir können das Schiff wieder reparieren.“
Buschmann schloss mit den Worten: „Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir das nicht hinkriegen, wenn alle ihre Arbeit vernünftig machen.“
Bericht: Jakob Surkemper