Fatales Zeichen zur Fachkräftestrategie im Handwerk

Essener Handwerk kritisiert geplante Kürzung der Bundeszuschüsse zur überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung

Essens Kreishandwerksmeister Martin van Beek sieht mit Sorge auf die aktuellen Haushaltsberatungen des Bundestages und die darin enthaltenen Kürzung der Fördermittel zur überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung um fast 11 Millionen Euro:

„Allein in Essen werden in den Lehrwerkstätten der Essener Innungen jährlich über 2800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausbildungsbezogen qualifiziert. Die durchgeführten Kurse ergänzen dabei nachhaltig die praktische Ausbildung durch die Betriebe. Nach langen Jahren ist der ursprünglichen Forderung nach einer Drittelfinanzierung durch Bund, Land und Wirtschaft erst zuletzt entgegengekommen worden, nun droht ein Rückfall in schwierige Finanzierungslagen.“

Kreishandwerksmeister Martin van Beek

Um die Fachkräftenot im Handwerk nicht weiter zu verstärken, fordert van Beek daher ein Umdenken der Bundesfinanzplanung. „Das bisherige Niveau von 70 Millionen Euro an Bundeszuschüssen gilt es nicht nur zu verstetigen, sondern u.a. für klimarelevante Berufsgruppen signifikant zu steigern. Dies wäre der richtige Weg zur Gleichstellung von dualer und akademischer Ausbildung. Die für alle Auszubildenden des Handwerks verpflichtende ÜBL darf nicht in wirtschaftliche Schieflage geraten, wenn man die Attraktivität einer dualen Handwerksausbildung notwendigerweise steigern will. Planungssicherheit für die ausführenden Institutionen, seien es Handwerkskammern, Verbände oder Innungen, muss mehr denn je Vorrang genießen“, so van Beek.